Sie ruft an. Meist morgens, wenn sie weiß, dass wir beide auf dem Weg zur Arbeit sein müssten. Sie meldet sich beharrlich alle paar Tage, per Anruf, per Nachricht auf dem Handy. Sie bleibt dran, lässt den Kontakt nicht abreißen, auch wenn ich ihren schon dritten Anruf nicht erwidert oder ihr nicht zurückgeschrieben habe.
Unterschiedlicher könnten zwei Frauen nicht sein. Im Schwimmbad trieben wir wie die Wale dahin und atmeten der Entbindung entgegen. Und wir atmeten weiter danach in der Rückbildung und als wir unsere Söhne stundenlang durch Schnee und Eis schoben in diesem so langen so kalten Winter. Sie macht was mit Sport-Marketing. Ich mach was mit Kirche. Wir reden über die Kinder, die Männer, den Job. Wir reden über das was uns bewegt.
Sie ist da. Sie ist feinfühlig, wie ich es mir manchmal für mich selbst wünschen würde und doch so sehr mitten im Leben und extrem vernünftig, dass sich Widerspruch nicht lohnt.
Lachen geht gut und oft. Über das Leben, über das Lieben, den Chef und mit den Kindern. Ich weiß nicht, was sie an mir findet, aber ich weiß, sie ist ein Geschenk. Und dafür bin ich dankbar!